EIN HALBGEDICHT
Singwoche Johnsdorf
1998
Wer viel Geld hat, kauft sich ein Kalbgericht;
wer wenig Zeit hat, verfasst ein Halbgedicht.
Vom Franz kommt eine Hiobsbotschaft;
der Hannes Abhilf in der Not schafft.
Man trifft sich zur gewohnten Zeit;
doch AMF wird diesmal light:
Der Franz kommt nach nur zum Liturgeln;
ansonsten muss er fleißig gurgeln.
Wer gerne klettert, fliegt zum Weltdach;
wo es oft wettert, dort liegt Feldbach.
Entlegen ist das Dorf von John;
hier hilft das Handy-Telefon.
Man möchte gerne sich erholen;
die Flöten soll der Teufel holen.
Wer gerne predigt, lehrt Homiletik;
wer lieber singen tut, Trompetik.
Es kauft sich Schi, wer gerne schifohrt;
wer dirigiert, kauft sich ein Keyboard.
Wer frisches Obst liebt, kauft sich Kirschen;
der Nikolaus lechzt nach dem Hirschen.
Den einen taugt der Ebenbauer;
den andern macht er's Leben sauer.
Ein Kampf entbrennt mit Hannes heiß:
War es das A? War es das Ais?
Der Chor begeht so manchen Fehler;
in Ohnmacht fällt die Michaela.
Es meckert mancher müde Miesling;
doch in den Rieden grünt der Riesling.
Forsthuber Franz macht beim Singen Pause;
der Zöhrer Franz verdient an der Jause.
Vom Bauern wird das Feld beackert;
das Fleisch hingegen wird verhackert.
Am Himmel drohen Regenzeichen;
bald schwimmt die Welt in schrägen Teichen.
Der Arnulf Rainer lebt vom Geklecksel;
der Hans sieht überall den Wechsel.
Die Alten freut's, den Durst zu löschen;
die Jungen zieht's zu ihren Fröschen.
Der Wolfgang will die Karpfen küssen;
die Kinder in die Harpfen müssen.
Der Wunsch nach weitern Würsten stellt
sich nimmermehr in Fürstenfeld.
Dort geht es nur um Chorgesang
und nicht um schönen Ohrbehang.
Wir danken für die frohen Stunden
nach anfänglichen Schrecksekunden,
zumal dem Hannes für Errettung
aus Franzens Infektionsverkettung,
sowie dem Wolfgang und Renate,
die auch diesmal standen Pate.
Schon spitzt der Franz sein scharfes Ohr
voll Stolz auf seinen Sommerchor,
und habt Ihr's immer noch nicht satt,
so gibt's noch manches Ja-jo-jatt!
Wer kommt zu fünft nach Johnsdorf spät?
Mit family Elisabeth.
© Wolfgang
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