1992
Schloss Zeillern

Die folgenden Jahre zog es uns wieder nach Niederösterreich zurück und wir waren 1991 und 1992 Gäste im Schloss Zeillern.

Das musische Schulungszentrum in der Nähe von Amstetten bot der immer größer werdenden Singwochengruppe ausreichend Platz (1992 hatten sich 45 Sänger mit sehr vielen Kindern angemeldet) und einen entsprechenden Rahmen für das 20. Jubiläum im Jahr 1991.

Dieses Jubiläumsjahr 1991 inspirierte Wolfgang Bahr zu folgenden Zeilen:

Von Senftenberg bis Zeillern
ruht nun auf Deinen Pfeilern
Ars musica schon zwanzig Jahre
und raubt beständig Dir die Haare.

Doch spielst Du auch die Erste Geige
und geh’n die Haare Dir zur Neige,
so stehst Du nicht allein im Laub –
wir hören zu und sind nicht taub!

Drum bitten wir Dich voller Dank:
Tu nicht den Distler in den Schrank!
Wir tanzen gern nach Deiner Pfeife,
steh’n wir auch manchmal auf der Seife,
und sind zugleich Marionetten
und Deine sommerlichen Kletten.

Von hier aus machten wir sehr viele Ausflüge in die Umgebung (Seitenstetten, Sonntagberg, Ardagger, Grein, Kollmitzberg und zur Burg Clam, wobei letztere uns aufgrund eines Unfalls mit einer Radfahrerin in schmerzhafter Erinnerung geblieben ist). Zu diesem und anderen Erlebnissen haben Cornelia und Hans als Singwochenmediziner einen Beitrag gestaltet.

1992 erwischten wir eine extrem heiße Woche, auch der Besuch der nahe gelegenen Bäder konnte nur kurz eine Abkühlung bringen. Das von Franz aus Israel mitgebrachte "Simi jadech" hat temperaturmäßig sehr gut hierher gepasst. Trotzdem widmeten wir uns intensiv dem Volleyballspiel vor dem Schloss, den Durst löschten wir dann bei einem Mostheurigen in Oberzeillern. Alle, die damals mit von der Partie waren, werden mit Wehmut an diese schönen Stunden zurückdenken.

Den Abschluss dieser beiden Singwochen bildeten die Sonntagsmessen in der Pfarre St. Marien in Amstetten/Allersdorf. Ein schwarzer Missionar las hier im zweiten Jahr die Messe und bemerkte angesichts der herrschenden Temperaturen: "Heißer ist es bei uns in Afrika auch nicht!"

Immer wiederkehrende Auftritte bilden Hochzeiten von Singwöchnern. Im Sommer 1991 traten Monika Lendl und ihr Manfred vor den Traualtar. Da war es natürlich Ehrensache, dass der Chor der Singwoche diese Feier musikalisch entsprechend gestaltet.

Das besonders Schöne daran ist jedoch das gemeinsame Zusammensitzen nach dem formellen Teil, wo dann meistens die Braut geprüft wird, inwieweit sie einen Chor oder eine Familie führen kann.

 

Nachdem wir das Gefühl hatten, in Zeillern neben dem Blasmusikverband nur geduldete Gäste zu sein, machten wir uns wieder auf neue Quartiersuche.

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