SINGWOCHE 1987

Don Bosco lächelt mild herab:
Was auf Schloß Johnsdorf sich begab
in dieser Woche - er bewilligt's
und mit Wohlgefallen billigt's.
Mit Andacht wurde musizieret,
gar eine Schwester zu Tränen gerühret;
kaum dass sich die Nacht gelichtet,
ward brav das Morgenlob verrichtet,
und Pfarrer Rudis Homilie
war ziemlich fröhlich irgendwie.

Die frohe Stimmung übertrug sich
auf alle Sänger und vertrug sich
vorzüglich mit dem Sonnenschein,
der täglich lud zum Baden ein.
Es lechzen alle Kehlen heiß
nach einem Becher Hexeneis!
Der Regens chori läßt's geschehn,
solang‘ wir nicht verloren gehn.

Gegessen wurde mit Genuss,
und abends war erst morgens Schluss.
Mitunter war auch jemand schlecht,
doch vielleicht gschieht denen recht:
Man esse von der Hochzeitstorte
am besten nur die milde Sorte!
Herrn Doktor Feuchtenhofers Rat
lautet darum akkurat:
nix machen, niederlegn und warten!
Er spielt halt noch mit off‘nen Karten.

Doch ach, vorbei ist nun die Zeit des Badens,
es harret unsrer nur die Kirche Stradens,
damit wir noch zur Messe singen.
Hernach wir uns ins Auto schwingen,
um wiederum mit Kind und Kegel
zu streichen des Gesanges Segel.
Vorbei ist dann, so schön es war,
für heuer unser Sangesjahr,
doch lassen wir heran ein neues reifen
und bis dahin, wie uns Don Bosco sagt, die Spatzen pfeifen.

© Wolfgang Bahr 1987

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