Die Heilige Cäcilia Caecilia, die
bekannte Patronin der Musik, stammte aus vornehmer römischer Familie und
starb im 3. Jhdt. den Martertod für ihren Glauben an Jesus Christus. Die
Statue liegt am Ort ihres Begräbnisses, und mindestens 500 Jahre lang wurde
die Heilige hier von den Christen verehrt. Im Jahr 821 wurden ihre Reliquien
nach Trastevere in die ihr geweihte Basilika übertragen.
Ihr Festtag wird am 22. November gefeiert.
Die Legende der heiligen Cäcilia (deren
Existenz aber fraglich ist)
erzählt von einer
Frau, die es vermag, durch Überzeugungskraft und unerschrockene Konsequenz
ihren Lebensentwurf durchzuziehen – bis zum grausamen Ende. Von
Jungfräulichkeit, himmlischem Rosenduft und zähem Heiligenleben...
Der Legende nach stammt das Mädchen aus dem römischen Adelsgeschlecht der
Cäcilier. Seine Geburt wird um das Jahr 200 datiert. Die kleine Cäcilia
wächst in einer Zeit heran, in der ein öffentliches Bekenntnis zu Jesus
Christus einem Todesurteil gleichkommt: Immer wieder werden die
Anhängerinnen und Anhänger der christlichen Gemeinden grausam verfolgt, ins
Gefängnis gebracht, brutal misshandelt und aufgrund ihres Glaubens
hingerichtet.
Dennoch sucht Cäcilia schon als Kind eine besonders enge Beziehung zu Jesus
und verspricht sich ihm - allerdings tut sie das heimlich, ohne Wissen oder
gar Billigung ihrer Familie. |
Caecilia wird immer mit einer Orgel abgebildet. |
Die hl. Cäcilia flankiert von ihrem Ehemann Valerius und dessen Bruder
Tiburtius (Illustration 12. Jhdt). |
Ungewöhnliche Ehe. Cäcilia wächst heran und
entwickelt sich zu einer schönen jungen Frau. Wie es üblich ist, arrangieren
die Eltern, denen sie ihre geistliche Verlobung nie offenbart hat, für ihre
Tochter die Ehe mit einem heidnischen jungen Mann namens Valerianus. Cäcilia
fügt sich den Anordnungen ihrer Familie in der Hoffnung, dass Gott ihr den
richtigen Weg zeigen werde. Bei den prunkvollen Hochzeitsfeierlichkeiten
soll sie unter dem Brautgewand ein Büßerhemd getragen haben. Und die Legende
erzählt: Während die Musikinstrumente erklangen, sang Cäcilia in ihrem
Herzen nur zu Gott gewandt … (daher ist sie bis heute die Patronin der
Kirchenmusik, der Musiker, Instrumentenbauer, Sänger und Dichter).
Die Hochzeitsnacht gestaltet sich für Valerianus völlig anders als erwartet.
Als er mit seiner Braut allein ist, offenbart sie ihm ihr Gelübde ewiger
Keuschheit: "Ich bin eine gottgeweihte Jungfrau, und der Engel des Herrn
steht mir als Beschützer meiner Reinheit zur Seite. Hüte dich also, mich zu
berühren und den Zorn des Himmels auf dich herabzurufen."
Valerianus akzeptiert diese Zurückweisung, möchte aber den Engel an der
Seite seiner Frau sehen. Dieser Blick auf den Gottesboten soll ihm gewährt
werden, doch nur, wenn er eine Bedingung erfüllt: Der Engel wird für ihn nur
dann sichtbar, wenn er sich zuvor vom Papst taufen lässt. Die Wege des Herrn
sind manchmal seltsam. Ob nun die Liebe zu seiner jungen Frau, Neugierde,
Cäcilias Ausstrahlung und Überzeugungskraft oder aber noch ganz etwas
anderes ihn letztlich zu diesem Schritt bewegt, jedenfalls erfüllt er bald
darauf diese Bedingung und empfängt vom Papst das Sakrament der Taufe. Der
Legende nach erblickt er bei seiner Rückkehr Cäcilia, wie sie gerade von
einem Engel Rosen entgegen nimmt. |
Riskant glauben. Tief berührt von all diesen
Ereignissen wird Valerianus selbst einer der eifrigsten Christen in der
römischen Gemeinde, und auch er entwickelt Überzeugungskraft: Durch ihn
findet sein Bruder Tiburtius zum Glauben.
Cäcilia und die beiden Brüder werden aktiv. Sie engagieren sich trotz des
Risikos für die verfolgten Christen und zeigen sich so solidarisch, wie die
Umstände es nur erlauben: Sie versuchen, Gefangenen Trost zu spenden, und
sie sorgen dafür, dass die Hingerichteten begraben werden. Auch durch
Drohungen lassen sie sich nicht einschüchtern oder von ihrem Tun abhalten.
Doch dann wendet sich das Schicksal: Im Jahr 230 werden Valerianus und
Tiburtius selbst Opfer der Verfolgungen: Sie werden von
Präfekt Almachius verhaftet. |
Grausames Martyrium. Almachius macht sich auf die Suche nach
Besitztümern der Brüder und stößt dabei auf Cäcilia, die sich ihm mutig
entgegenstellt. Auch in dieser gefährlichen Situation lässt sie sich nicht
einschüchtern und steht zu ihren Überzeugungen: Vor Almachius bekennt sie
sich als Christin. Doch mit dieser unerschrockenen Konfrontation beginnt das
Martyrium der römischen Aristokratin. Der rasende Präfekt, durch die
Standhaftigkeit der jungen Witwe noch angestachelt, ersinnt sich für sie
einen grausamen Tod: Er lässt sie in kochendes Wasser setzen. Doch Cäcilia
geschieht in diesem Todesbad nichts. Daraufhin befiehlt der von diesem
Wunder zutiefst entsetzte Almachius ihre Enthauptung. Doch auch diese
gelingt dem Henker nicht richtig, obwohl er dreimal das Schwert zieht,
schafft er es nicht, den Kopf der "halsstarrigen" Bekennerin abzuschlagen.
Cäcilia überlebt schwer verletzt.
Drei Tage später stirbt sie unter großen Schmerzen, immer noch voller
Gottvertrauen. Zuvor hatte sie ihren gesamten Besitz ihrer Dienerschaft und
den Armen vermacht.
Papst Urban I. bestattet Cäcilias Leichnam in der Calixtus-Katakombe, neben
den Gräbern der Bischöfe. Ihr Haus weiht er zu einer Kirche. 822 lässt Papst
Paschalis I. ihren Leichnam in dieses ausgebaute Gotteshaus übertragen. Noch
heute kann man dort, in S. Cecilia im Stadtteil Trastevere, Reste der
Heizungsanlage des antiken Warmbades besichtigen, in dem nach der Legende
Cäcilias Martyrium begann. Außerdem gibt es dort eine wunderschöne marmorne
Liegefigur Cäcilias zu sehen, die Stefano Maderna nach ihrem Leichnam
gestaltet hat, wie er 1595 bei der Sargöffnung vorgefunden wurde. |
Die Grabstätte der hl. Cäcilia in der Calixtus-Katakombe
in Rom mir einer Kopie der virtuosen Cäcilia-Skulptur Stefano Madernas. |
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